Wissenswertes

Bodenbelag als Überbegriff teilt sich in sehr viele Unterarten und hier weiter in verschiedenste Beläge mit jeweils sehr speziellen Eigenschaften auf. Somit erfordern die jeweiligen Belagsarten und deren spezielle Verwendung auch unterschiedliche Pflege- und Sanierungsmaßnahmen. Scheinbar nicht mehr sanierbare Bodenbeläge erstrahlen mit der richtigen Technik wieder im neuen Glanz.
Mal steht die repräsentative Optik im Vordergrund, mal sind es die technischen Eigenschaften welche wieder aktiviert werden müssen. Lesen Sie hier alles zu den Hauptproduktgruppen und nutzen Sie unsere Erfahrung aus fast 25 Jahren in der Bodenbelagsbranche.

- Linoleum, oder kurz gesagt Lino


Nachhaltigkeit, Authentizität und Vielseitigkeit sind die entscheidenden Faktoren für die lange Erfolgsgeschichte von Linoleum, die mittlerweile eine stolze Tradition von 150 Jahren aufweist. Linoleum ist der bis heute umweltfreundlichste elastische Bodenbelag und die Rezeptur hat sich Im Laufe der Zeit kaum geändert. Nach wie vor wird Linoleum zu 97% aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt (Leinöl, Naturharze, Holz/Kork- und Kalksteinmehl, Jute sowie ökologisch unbedenkliche Farbpigmente), kommt ohne chemische Zusatzstoffe aus und ist heute eine feste Größe unter den Objektbelägen und die klare Nr. 1 aus ökologischer und ökonomischer Sicht. Jedoch haben sich die werkseitigen Oberflächenvergütungen den Gegebenheiten der Zeit angepasst. In Kombination mit den natürlichen Inhaltsstoffen ist hier gerade bei schon älteren Linoleumbelägen ein besonderes Know-how von Nöten. Er wäre aber nicht der ökologischste Belag, wenn auch hier nicht eine besondere Sanierungsmöglichkeit gegeben wäre.

- PVC, oder auch Bodenbeläge aus PolyVinylChlorid


Den großen Boom erlebten diese neuen Beläge in den 60er Jahren. Er galt als pflegeleicht, robust, wirtschaftlich und unbedenklich. Doch mit dem aufkommenden Umweltbewußtsein in den 90er Jahren war es schnell vorbei damit. PVC und viele der verwendeten Stoffe in der Bodenbelagsherstellung galten als gesundheitsschädlich. Mittlerweile feiert er jedoch, vor allem Dank diverser Prüfkriterien und Zulassungen ein Comeback. Gerade im Bereich der Hygiene- und des Gesundheitswesen spielt er eine besondere Rolle, da er die deutlich besseren Reinigungseigenschaften, sowie eine bessere Resistenz gegenüber Desinfektionsmitteln besitzt. Doch auch hier hat sich in den werkseitigen Oberflächenausrüstungen sehr viel bewegt. Die Hersteller werben mit den unterschiedlichsten Ausrüstungen, auf die sich die Reinigungsindustrie einstellen mußte. Hier Bedarf es schon eines versierten Bodenlegers, oder eines Fachmanns der Bodenbelagsindustrie, um sicher zu sagen können auf was man da eigentlich steht !
Oftmals wird hier der Begriff " einpflegefrei " verwendet, für uns ein sehr irreführender Begriff. Diese Belagsarten kommen zwar in der Regel und je nach Preissegment ohne eine sog.
Erstbeschichtungen aus, pflegefrei sind sie jedoch nicht, sanierbar aber in den meisten Fällen!

- Synthesekautschuk, oder einfach Kautschukbelag


Überall wo Linoleum oder PVC nicht eingesetzt werden kann, kommt Bodenbelag aus Synthesekautschuk zum Einsatz. Kautschukbeläge sind extrem widerstandsfähig, kerbtzäh , sehr brandfest, weitgehend Öl- und fettbeständig und im Brandfall toxikologisch unbedenklich. Vor allem der letztere Grund ist oftmals der Ausschlaggebende für Kautschuk und gegen Bodenbeläge aus PVC. In der Reinigung und Pflege unterscheiden sich Bodenbeläge aus Synthesekautschuk jedoch grundlegend von allen anderen elastischen Untergründen. Ein Fehler der in der Praxis leider sehr häufig gemacht wird, aber auch hier gilt - vor der Neuverlegung sollte eine Oberflächensanierung im Vordergrund stehen.

- Design-Vynil-Beläge


mit den pflegeleichten Eigenschaften eines PVC-Belages versehen, dazu mit großen repräsentativen Eigenschaften, hat sich dieser Belag in den letzten 15 Jahren seinen Platz gesichert. Überall wo Wert auf Design und Optik gelegt, aber ebenfalls ein hoch belastbarer Bodenbelag benötigt wird, ist die Spielwiese der sog. Vinyl-Designbeläge. In diversen Holz-, Stein-, oder Fantasieoberflächen präsentiert sich dieser Bodenbelag in verschiedensten Elementgrößen um nicht nur die Oberfläche, sondern auch die typischen Formgrößen des imitierten Belags zu unterstreichen. Von der Arztpraxis über Modegeschäfte, Hotelzimmer und öffentliche Bereiche hat dieser Belag seinen festen Platz gefunden. Mal ehrlich, können Sie immer mit Gewissheit sagen, ob Sie auf einem echten Parkett, oder nicht doch auf eine Designbelag stehen ? Aber auch die Designbeläge unterliegen einen bedingungsgemäßem Verschleiß, jedoch zeichnen Sie sich durch eine sehr gute Sanierbarkeit aus. Scheinbar hoffnungslose und irreparabel
aussehende Oberflächen können mit der richtigen Sanierung wieder im einstigen Glanz erstrahlen. Nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine ökologische Lösung.

- Laminatbeläge


Ihre einstige Stärke und ihren revolutionären Siegeszug gegenüber Parkett haben Laminatbeläge längst hinter sich. Die Vorteile von Design-Vinylbelägen, als auch die Preisreduzierung bei den Parkettböden haben hier einen entscheidenden Beitrag geleistet. Hinzu kommen noch die vielen negativen Eigenschaften von schwimmend verlegten Bodenbelägen gegenüber fest verklebten. Auch die Sanierbarkeit von Laminatböden ist nur sehr eingeschränkt vorhanden und haben ihn in der Regel auf den reinen Wohnungsbereich zurückgedrängt. Auch die Einstufung als do-it-yourself Bodenbelag haben nicht gerade zum positiven Image beigetragen. Vom Fachmann verlegt kann ein Laminatboden, den Umständen entsprechend, jedoch die richtige Wahl sein.

- Parkettboden, oder umständlich gesagt - Nutzboden aus Echtholz


Hier könnte man nun seitenweise ins Detail gehen. Eines haben Parkettböden, egal ob 2-Schicht, 3-Schicht, oder massiv aber gemeinsam. Die Nutzschicht wurde aus echtem Holz gefertigt und ist je nach Produkt in verschiedenen Oberflächen ausgerüstet. Ein ganzer Dschungel aus Fachbegriffen, Reinigungs- und Pflegeanleitungen, sowie Haushaltstipps erwartet den frisch gebackenen Besitzer eines Parkettbodens. Mal ist vom großzügigen Einsatz von Wasser in Verbindung mit dem entsprechendem Pflegemittel die Rede, mal fällt der Begriff nur " nebelfeucht " wischen. Mal ehrlich - was ist " nebelfeucht " ?
Ein häufig verwendeter Begriff für den es keine Normung gibt ! Wir gehen die Sache von Grund auf anders an. Im Mittelpunkt steht die verwendete Produktqualität und der Einsatz derer Sie jeden Tag ausgesetzt ist. Besonderes Augenmerk legen wir auf die werkseitige Oberflächenausrüstung des jeweiligen Herstellers. Danach entscheiden wir mit dem Nutzer des Parkettbodens über die Möglichkeiten der zur Verfügung stehenden Pflegemassnahmen. In öffentlich genutzten Bereichen integrieren wir gerne den Gebäudedienstleister und sensibilisieren diesen auf den vorhandenen Parkettboden. Nach unsere Meinung gibt es nichts schlimmeres als die Einstellung: " das haben wir schon immer so gemacht - seit 20 Jahren " Genau hier steckt der Fehler im Detail. In den letzten Jahren hat sich in der Oberflächentechnik sehr viel verändert. Dem muss man sich anpassen. Ein Parkettboden, egal ob mit geölter oder lackierter Oberfläche ist oftmals noch sanierbar, ohne die Schleifmaschine als vermeintlich letztes Mittel einzusetzen.

- Teppichboden


Im Wohnbereich ist der Teppichboden weiter auf dem Rückzug zugunsten von Parkett, Vinyl- und Laminatbelägen. In Büros und im Hotelbereich ist er jedoch weiterhin eine feste Größe und oftmals die beste Alternative. Gerade hier haben Teppichböden in den letzten Jahren eine revolutionäre Entwicklung im Bereich der akustischen Gestaltung in öffentlich und privat genutzten Bereichen durchlaufen. Auch die Herstellung und Verwendung der Garne unterstand in den letzten Jahren einer völlig neuartigen Veränderung. Die Hauptproduktgruppen teilen sich in durch Tufting-Verfahren hergestellte Teppiche und gewebte Teppichböden auf. Aufgrund der großen Flächenwirkung und in Verbindung mit Akustikdecken und schallabsorbierenden Möbeln stellen Teppichböden mittlerweile eine feste Größe in der Akustikplanung für Architekten dar. Durch die zur Verfügung stehenden Produkte im Zusammenspiel mit neu entwickelnden Akustikunterlagen sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Bürokultur.
Doch auch hier gilt - nur was gepflegt wird, bleibt auch in der Funktion erhalten !

- Nadelvlies, oder Nadelfilz ?


Wie so oft im Leben werden hier zwei völlig verschiedene Begriffe gerne verwechselt, oder unter einen Hut gesteckt. Fachlich richtig ist jedoch, jeder Nadelvlies war vor seiner Fertigstellung mal ein Nadelfilz.
Der Unterschied besteht in der weiteren Verarbeitung. Nadelfilz- Fußbodenbeläge sind textile Bodenbeläge , die aus einem rein mechanisch durch Nadeln verfestigten Faservlies entstehen. Im Vergleich dazu sind Nadelvlies-Fußbodenbeläge Bodenbeläge die durch, mechanisches Nadeln und zusätzlich durch adhäsiv verfestigtes Faservlies hergestellt werden. Ohne die zusätzliche verklebende Massnahme werden die geforderten Verschleißfestigkeiten nicht erreicht. Die adhäsive Verfestigung wird in der Regel durch Latex vorgenommen. Nadelvliese gehören eindeutig zu den unterschätzen Bodenbelägen. Sie gelten als einfache und preiswerte Alternative , robust und billig. Zu Unrecht - wie wir finden. Sie sind Verschleißfest und bieten trotzdem einige Vorzüge von Teppichböden. Mittlerweile gibt es auch hier diverse optische Gestaltungsmöglichkeiten mit großer Farbauswahl. Der Reinigung muß hier trotzdem eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, da die Fußbodenkonstruktion eingesetztes Wasser relativ ungehindert an den Untergrund weiter gibt und somit direkt auf dem verwendeten Kleber einwirkt.